Landesfrauenrat Sachsen e.V. (2007): Keine Unschuld vom Lande – Rechte Mädchen und junge Frauen in ländlichen Regionen Sachsens

Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus sind nicht nur ein männliches Phänomen, sondern werden auch von Mädchen und Frauen getragen und befürwortet.
Der Landesfrauenrat Sachsen e.V., die LAG Mädchen und junge Frauen in Sachsen e.V. und die Sächsische Landjugend e.V. haben sich dieser Thematik gestellt und gemeinsam eine geschlechts- bezogene Ursachenforschung in ländlichen Räumen Sachsens sowie Workshops, Lesungen, Fachtagungen und ein Videocamp mit Mädchen umgesetzt.

Broschüre als PDF hier zum Download

Auf die Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit diesem Thema weisen u. a. die im Oktober 2006 veröffentlichten Studien der Friedrich – Ebert – Stiftung und der Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld hin, welche den hohen Anteil von Mädchen und Frauen an ausländerfeindlichen und rassistischen und damit rechtsextremen Einstellungen belegen.
Dennoch sind Erkenntnisse zu Ursachen und Einbindung von Mädchen und jungen Frauen in rechten Strukturen und Aktivitäten eher Mangelware. Es scheint, als gelten Mädchen und Frauen langläufig als unpolitisch und friedfertig. Ihnen wird die Identifizierung mit rechtem Ideengut nicht zugetraut oder sie werden oftmals nur als Mitläuferinnen gesehen. Die zentrale Herausforderung für einen geschlechtsbewussten Umgang mit Rechtsextremismus liegt darin, die politischen Einstellungen und Aktivitäten von rechten Mädchen nicht zu übersehen und zu unterschätzen, sondern sie auch als Akteurinnen zu erkennen.