Literatur Mädchen*arbeit

Mädchen*arbeit als pädagogisches Konzept hat eine lange Tradition. Hier finden sich Literaturempfehlungen der KuKMA und des Mädchen*politischen Netzwerks mit intersektionalen Perspektiven auf Mädchen*arbeit. Es umfasst sowohl “Klassikerinnen” der letzten Jahrzehnte, als auch aktuelle Titel.


Literaturempfehlungen der geschlechtersensiblen Jugendarbeit in Brandenburg

o Fachbücher zur intersektionalen Mädchen*arbeit aus der KuKMA-Bibliothek.

o Das Mädchen*politische Netzwerk Brandenburg und die KuKMA haben eine gemeinsame Liste für Fachliteratur und geschlechterreflektierende Kinder- und Jugendliteratur für das Projekt “Bücherpakete für Mädchen*orte”“ erstellt.

o Leitlinien zur geschlechtergerechten Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit und für den erzieherischen Kinder- und Jugendschutz (§§ 11-14 SGB VIII) im Land Brandenburg (2015), herausgegeben durch das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS).

o Bericht (2020) zur Evaluierung der „Leitlinien zur geschlechtergerechten Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit und für den erzieherischen Kinder- und Jugendschutz (§§11-14 SGB VIII) für das Land Brandenburg.


Bücherempfehlungen

Nkechi Madubuko (2021): Praxishandbuch Empowerment. Rassismuserfahrungen von Kindern und Jugendlichen begegnen

Rassismuserfahrungen von Kindern und Jugendlichen verlangen nach einer Antwort der pädagogischen Professionen und der Sozialen Arbeit. Aus der Betroffenenperspektive heraus analysiert die Autorin, welche Haltung, Reflexion und welches Wissen als Fachkraft unabdingbar ist, um Rassismus zu erkennen und Empowerment mitzudenken. Empowerment-orientierte Handlungskompetenz, Umgang mit Unterschieden, Wirkungen von Rassismuserfahrungen und wie Diskriminierung zu begegnen ist, wird praxisnah vorgestellt und mit Beispielen zur Umsetzung verknüpft. Das Besondere: Erstmals stellen Empowerment-Trainer_innen im Buch ihre Methoden in geschützten Räumen (Safer Spaces) vor.

Eine Leseprobe des Verlags gibt es hier.


Birgül Demirtaş & Adelheid Schmitz et al. (2021): Rassismus in Institutionen und Alltag der Sozialen Arbeit. Ein Theorie-Praxis-Dialog

Die Auseinandersetzung mit institutionellen und strukturellen Formen von Diskriminierung und Rassismus gewinnt aktuell auch innerhalb der Sozialen Arbeit an Bedeutung.

Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis leuchten im Rahmen von Fachgesprächen dialogisch verschiedene Felder der Sozialen Arbeit aus. Die Beiträge verdeutlichen, wie wirkmächtig Diskriminierung und Rassismus auch in den Feldern einer menschenrechtsorientierten Profession sind, welche Auswirkungen dies hat und welche Gegenmaßnahmen getroffen werden können.

Hier gibt es eine Leseprobe des Verlags.


COMPA / maiz / das kollektiv / Entschieden gegen Rassismus und Diskriminierung (2019): Pädagogik im globalen postkolonialen Raum Bildungspotenziale von Dekolonisierung und Emanzipation

In der sich verändernden postkolonialen und postnationalsozialistischen (Welt-)Gesellschaft braucht es angesichts zunehmender Ungleichverteilungen kritisch emanzipatorische Bildungskonzepte und -praxen. Dabei steht auch die Frage im Vordergrund, wie progressive Pädagogik reflexiv und intervenierend Impulse für gerechtere Verhältnisse und Bildungspraxen geben kann? Welche relevante Praxen kritisch-emanzipatorisch ambitionierter Pädagogik gibt es, welche die oben beschriebenen Ziele verfolgen?

Eine Leseprobe findet sich hier.


Tupoka Ogette (2018): exit RACISM. Rassismuskritisch denken lernen

Obwohl Rassismus in allen Bereichen der deutschen Gesellschaft wirkt, ist es nicht leicht, über ihn zu sprechen. Keiner möchte rassistisch sein, und viele Menschen scheuen sich vor dem Begriff. Das Buch nimmt Leser*innen mit auf eine rassismuskritische Reise, in deren Verlauf sie nicht nur konkretes Wissen über die Geschichte des Rassismus und dessen Wirkungsweisen erhalten, sondern auch Unterstützung in der emotionalen Auseinandersetzung mit dem Thema.

Tupoka Ogettes Buch ist interaktiv: Übungen und Lesetipps eröffnen an vielen Stellen die Möglichkeit, sich eingehender mit einem bestimmten Themenbereich zu befassen. Über QR-Codes gelangt man zu weiterführenden Artikeln, Videos und Bildern. Ergänzend dazu finden sich im Buch viele Auszüge aus privaten sogenannten Rassismus-Logbüchern – anonymisierte Tagebücher, die ehemalige Student*innen von Tupoka Ogette in ihrer eigenen Auseinandersetzung mit Rassismus geführt haben und in denen sie über ihre Emotionen und Gedankenprozesse berichten. Auch Handlungsoptionen kommen nicht zu kurz. Ziel des Buches ist es, gemeinsam mit den Leser*innen eine rassismuskritische Perspektive zu erarbeiten, die diese im Alltag wirklich leben können.

Eine Leseprobe zu exit RACISM gibt es hier.


Dorothee Beck & Barbara Stiegler (2017): Das Märchen von der Gender-Verschwörung. Argumente für eine geschlechtergerechte und vielfältige Gesellschaft.

Progressive Gleichstellungspolitik und Geschlechterforschung werden in den letzten Jahren verstärkt von Rechtspopulist*innen, fundamentalistisch-christlichen und anderen erzkonservativen Akteur*innen angegriffen. „Gender“ bildet dabei das zentrale Kofferwort in ihrer Rhetorik und das Gender-Bashing wird zunehmend anschlussfähig an die Mitte der Gesellschaft.

In Das Märchen von der Gender-Verschwörung (kostenfreier Download) widmen sich die beiden Autorinnen Barbara Stiegler und Dorothee Beck häufig vorgebrachten Unterstellungen. Sie formulieren Argumente für eine geschlechtergerechte und vielfältige Gesellschaft und zeigen auf, warum das Märchen von der großen Gender-Verschwörung eben genau das ist: ein Märchen.


Evelyn Kauffenstein & Brigitte Vollmer-Schubert (2014): Mädchenarbeit im Wandel. Bleibt alles anders?

Der Band greift aktuelle fachliche und politische Impulse auf und lässt Praktiker*innen und Forscher*innen zu einer Neu-Verortung der Mädchenarbeit zu Wort kommen. Wie haben sich die gesellschaftlichen Geschlechterverhältnisse verändert und was bedeutet Mädchensein heute? Welche neuen Anforderungen stellen sich? Welche Perspektiven eröffnen Migrationspädagogik und queer-feministische Theorie und Praxis?


Amadeo Antonio Stiftung (2014): Rechtsextreme Frauen - übersehen und unterschätzt. Analysen und Handlungsempfehlungen

Um die komplexe Frage nach den Gründen für die Ausblendung rechtsextremer Frauen in der gesellschaftlichen Wahrnehmung zu beantworten, wird zunächst ein Blick in die Geschichte geworfen und der Frage nachgegangen, welche stereotypen Bilder über Frauen historisch entstanden sind und wie sie von der Forschung überformt wurden.
Dezidiert werden Funktionen und Rollen von Frauen im Rechtsextremismus der Gegenwart untersucht. Im zweiten Teil der Broschüre werden drei Fallgeschichten der vergangenen Jahre untersucht undaufgedeckt, welche Defizite staatlichen Handelns sich hier im Umgang mit rechtsextremen Frauen zeigen. In den Artikeln werden darüber hinaus Handlungsempfehlungen entwickelt.


Maureen Maisha Eggers & Grada Kilomba & Peggy Piesche & Susan Arndt (2013): Mythen, Masken und Subjekte - Kritische Weißseinsforschung in Deutschland

Mythen, Masken und Subjekte kann mittlerweile wohl zu Recht als Klassiker der ›Critical-Whiteness‹-Studies bezeichnet werden. Bereits 2005 in erster Auflage erschienen, erschließt der Band einem größeren Publikum die Verlagerung des Fokus im postkolonialen Diskurs Deutschlands auf das ›eigene‹ weiße Subjekt.

Die kritische Auseinandersetzung mit der Kategorie Weißsein wird aus einer Schwarzen Perspektive als konzeptionellem Schwerpunkt vorgenommen und somit der enorme und durchaus nachhaltige Einfluss Schwarzer Menschen und People of Color in Wissenschaft und Kunst gewürdigt. Mit seinem Fokus auf die Subjekte rassistischer Herrschaft entwirft das Buch kritische Perspektiven auf Debatten um Kolonialismus, Rassismus, Feminismus und Postkolonialiät.


Andrea Röpke & Andreas Speit (2013): Blut und Ehre. Geschichte und Gegenwart rechter Gewalt in Deutschland

Die rassistisch motivierten Verbrechen des Nationalsozia­listischen Untergrunds (NSU) mit vermutlich zehn Morden und mehreren Bombenanschlägen offenbaren eine neue Dimension rechtsextremer Gewalt. Doch dies ist kein Einzelfall. Seit 1949 haben Rechtsextremisten immer wieder Terrorgruppen gebildet, die nach ähnlichem Muster agierten: konspirative Kleinstzellen, Raubüberfälle zur Geld- und Waffenbeschaffung, Anschläge gegen Migrant*innen, politische Gegner*innen und gesellschaftliche Einrichtungen.
Die Autor*innen dieses Bandes legen einen Überblick zur gesamten Geschichte des rechtsextremen Terrors in der Bundesrepublik vor.


Elisabeth Tuider & Mario Müller et al. (2012): Sexualpädagogik der Vielfalt. Praxismethoden zu Identitäten, Beziehungen, Körper und Prävention für Schule und Jugendarbeit

Die Vielfalt der Sexualpädagogik ins Zentrum zu rücken, hat einen neuen Blick auf die sogenannten klassischen Themen der Sexualpädagogik zur Folge, wie zum Beispiel Körper, Beziehungsformen oder Kommunikation. Daraus resultieren auch die Beachtung vielfältiger Differenzaspekte und die sich daraus ergebenden neuen Anforderungen an die sexualpädagogische Praxis. Politische Bewegungen, sowie die Ausweitung der Medien und Telekommunikation haben zur Diversifizierung aller Beziehungs- und Lebensbereiche und zur Ausdifferenzierungen der Theoriebildung geführt. Der Band betrachtet diese diskursiven Veränderungen und setzt sie in einen neuen Kontext.


Sarah Dangendorf (2012): Kleine Mädchen und High Heels. Über die visuelle Sexualisierung frühadoleszenter Mädchen

Körperbetonende Kleidung, hohe Schuhe und Make-up sind heute oft schon bei Zehnjährigen alltäglich – eine Schönheitspraxis, die immer wieder auf Kritik stößt. Doch was steckt hinter der »visuellen Sexualisierung« junger Mädchen? Das Buch greift diese Frage auf und zeigt: Entscheidend sind jene Bedeutungen, die die Akteurinnen selbst ihrem Äußeren zuschreiben. Ihre Praktiken repräsentieren nicht etwa sexuelle Frühreife, sondern vielmehr ihren tiefen Wunsch nach Normalität, ihre Konfrontation mit veränderten Anforderungen von außen und die Gewissheit, weit vor dem Erwachsenenalter für sich selbst verantwortlich zu sein.


Mart Busche & Ines Pohlkamp et al. (2010): Feministische Mädchenarbeit weiterdenken. Zur Aktualität einer bildungspolitischen Praxis

Die »Mädchenarbeit« ist in den vergangenen Jahren in die Defensive geraten. Gesellschaftliche Veränderungen wie Gender Mainstreaming oder die Diskussion um ›arme Jungs‹ setzen die geschlechterreflektierende Arbeit mit Mädchen unter Legitimationsdruck. Auch wissenschaftliche Diskurse um Dekonstruktion und Intersektionalität stellen die Frage, an wen sich Mädchenarbeit heute richten kann.

Im Themenraum von Gender, Klasse, Migration und Ethnizität reflektieren die Autorinnen und Autoren dieses Sammelbandes ihre langjährige Berufspraxis in der Mädchenarbeit und machen deutlich: Mädchenarbeit ist heute wichtiger denn je.


Gudrun Perko & Leah Carola Czollek (2009): Lehrbuch Gender und Queer. Grundlagen, Methoden und Praxisfelder

Der Band rückt eine gender-, queer- und diversitygerechte Soziale Arbeit in den Blick. Er lädt ein, sich kritisch mit gender- und queergerechten Theorien und Methoden der Sozialen Arbeit auseinanderzusetzen und diese in der Praxis zu erproben.